Auf nach Oban / Stirling Castle

Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Oban an der Westküste Schottlands. Auf dem Weg liegt das geschichtsträchtige Stirling Castle. Ich hatte ja anfangs die wilde Idee einfach mit dem Wohnwagen auf den Parkplatz vom Castle zu fahren. Zum Glück hab ich diese nach meiner ersten Erfahrungen mit den schottischen Strassen fallen lassen. Es fahren auch Reisebusse dort hoch, aber es gäbe sowieso keinen Parkplatz für den Caravan und die Strassen geben es einfach nicht her dass sich Buss und Caravan begegnen. Es gibt in Stirling zwei Park and Ride Parkplätze, dort kann man den Wohnwagen gut stehen lassen und für wenig Geld mit dem Bus in die Stadt fahren – leider nicht am Sonntag da fahren die Busse nicht. Also sind wir mit doch mit dem Auto zum Castle hoch gefahren – Parken 4,00 £ – als Vereinsmitglied nur 2,00 £ – Eintritt zum Castle wieder frei. Damit hat sich die Mitgliedschaft schon gelohnt.

Stirling Castle ist sehr bedeutend in der Historie der Schottischen Könige. Einige James´e J haben hier gelebt und Maria Stuart die jüngste Königin von Schottland (wurde mit 9 Monaten in Stirling gekrönt) ist hier geboren. Auch Ihr Sohn James der VI, der dann König von Grossbritannien wurde. Hier kann man Schottische Geschichte erleben – zum Einstieg sind die Serien des Fernsehens über die Tudors und die Williamses sehr zu empfehlen J.

Das Castle wurde 2007 grundlegend renoviert und von Queen Elisabeth wieder neu eröffnet. Zeitweise tagte sogar das Schottische Parlament hier. James der V – der Vater von Maria Stuart – hat hier einen neuen Palast gebaut um seine Macht zu zeigen. Man kann viele Räume besichtigen und bekommt auch viele Informationen von den umherstenden Personen in alter Tracht.

Im Gegensatz zum Edinburgh Castle gibt es hier von mir eine klare Empfehlung für eine Besichtigung. Leider hatten wir Schottisch Weather – aber das ist halt so …

Die Weiterfaht nach Oban war unspektakulär – die engen britischen Strassen und der Linksverkehr verlangen halt etwas mehr Aufmerksamkeit. Mittlerweile hab ich das Linksfahren aber gut drauf. Da ich dem Navigationssytem vertraut habe (Campingplatz Oban) haben wir einen anderen als den geplanten Platz angefahren. Aber der Platz ist auch gut – hier ist die Anfahrt allerdings spannend – etwa 3 km single track road. Die Strasse ist gerade mal so breit dass ein Fahrzeug gut durch kommt (zumindest meistens – mit 2,50 m breitem Wohni wird hier und da schon ziemlich eng L ). Ab und an gibt es Ausweichstellen. Die Britten sind aber so an dieses System gewöhnt, dass dies überraschend perfekt funktioniert – in Deutschland unmöglich. Alle fahren defensiv und warten an den Ausweichstellen. Das einzige Problem sind Schmerzen in der Hand vom dauernden Bedanken fürs Warten – da grüssen die Britten auch eisern jedes Mal.

Fazit zum Tage:

Auch die Schotten haben zur Festigung Ihrer Macht geheiratet (James der V die Tochter des französichen Königs) und Pech gehabt (leider ist die Dame kurz drauf an Tuberkolose verstorben). War dann halt nix mit dem Grossreich. Nun musste der James eine französische Bürgerliche heiraten – keine Ahnung ob das so schlimme war? Trotzdem haben die Williams/Tudors dann später die Macht in ganz Britannien übernommen – bis die Hanoveraner kamen J. Mal sehen ob sich das ganze nun wieder ändert und die Schotten Ihre eigene Republik ausrufen. Ich denke im Moment ist da alles möglich. Ich bin ja gespannt ob die dann wieder einen eigenen König ausgraben – die spinnen die Britten J.