Die erste Etappe der Rücktour führte und nach Hønefoss auf den am See gelegenen Odin Campingplatz. Der Platz besteht hauptsächlich aus Dauercampingplätzen und hat aber genug Platz um durchreisende aufzunehmen. Wir waren fast allein – teilweise gespenstige Stille. Die Fahrt auf der E16 bis hier her war unproblematisch, die Straße durchgängig zweispurig und vernünftig mit Gespann zu befahren.



In der „näheren“ Umgebung befinden sich einige Stabkirchen, die wir in den nächsten Tagen besuchen werden. Wir bleiben einen Tag länger als geplant, weil wir nicht alles geschafft haben. Wenn Google oder das Navi sagt für die 40 km brauchst du 2,5h dann ist das leider tatsächlich so. Planungen nach Strecke haben sich mal wieder als völlig unnütz erwiesen. Der Beitrag fasst nun alle Tage zusammen.
Stabkirchen sind eine Besonderheit in Norwegen und umfassen Kirchen nach einem bestimmten Konstruktionsmuster. Früher gab es tausende in Norwegen heute nur noch 27 oder 29 je nach Zählweise. Die ältesten der Kirchen sind schon ab 1100 gebaut worden. Es gab dann später ein Gesetz in Norwegen, dass die Kirche mindestens 30 % der Gemeindemitglieder beherbergen muss. Deshalb wurden dann viele der Kirchen abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Die heute noch existierenden Kirchen verdanken dies entweder einer sehr armen Gemeinde, die sich keine neue Kirche leisten konnte oder dem Verkauf der Kirche an den norwegischen Kulturfonds zugestimmt haben. Deshalb wurden einige der Kirchen auch zerlegt und woanders wieder aufgebaut. Die folgenden Kirchen haben wir besichtigt:
Stabkirche von Gol
Die originale Kirche von Gol wurde in das Norske Folksmuseum nach Oslo gebracht. Die steht dort zur Besichtigung. Später haben die Einwohner von Gol scheinbar gemerkt, dass die doch wieder eine Stabkirche haben wollen und sich 1994 eine Replik gebaut.



Torpo Stabkirche
Diese Kirche wurde knapp vor dem Abriss gerettet als die neue Kirche nebenan fertig war. Ein Teil ist schon verloren gegangen, bis der Altertumsverein diese Kirche übernommen hat. Besonders an dieser Kirche ist die reichhaltige Bemalung der Decke. Das gibt es nur noch einmal in Norwegen, zu sehen im Museum in Oslo.










Uvdal Stabkirche
Die nächste Kirche im Tal ist die Uvdal Stabkirche. Auch diese ist reichhaltig bemalt. Über die Jahre gab es 3 Maler, den grün Maler, den blau Maler und den rot Maler. Das Kirchengestühl ist mit den Namen der Familien aus dem Tal beschriftet und je nach Stand bemalt. Diese Kirche ist Museum, aber auch im Wechsel mit anderen Kirchen wieder in Betrieb.
Wie auch die nächste Kirche in Nore ist das hier eine Mittelmast Kirche, d.h. es gibt eine Säule mitten in der Kirche bis zum Turm. Das verleiht der Kirche eine große Stabilität und erlaubt es, Glocken in den Turm zu hängen.









Nore Stabkirche
Die Kirche in Nore ist schon wegen Nebensaison geschlossen – ich konnte aber durchs Fenster schauen.
Das Holz für die Stabkirchen wurde sehr lange vorbereitet und es wurde auch nur das Kernholz von großen Stämmen genutzt. Die Stämme für die Säulen wurden zwischen 25 und 30 Jahren getrocknet und mit Holzteer und Harz imprägniert. Das Holz hält heute noch und ist nicht verwittert.




Rollag Stabkirche
Auch die Kirche in Rollag war schon geschlossen, sie ist heute eine normale Gemeindekirche.






Flesberg Stabkirche
Diese Stabkirche ist kaum als solche zu erkennen. Zu viel wurde über die Jahrhunderte dazu gebaut.


Heddal Stabkirche
Dies ist die größte Stabkirche in Norwegen (und wohl auch die bekannteste, zumindest die mit dem größten Parkplatz). Sei wird als normale Gemeindekirche genutzt.







Vatnås kirke
Diese Kirche stand plötzlich mitten im Wald am Weg. Nebenan noch ein Holzplatz. Die Kirche wurde 1665 erbaut und ist nach einer Restauration 1945 – 47 weitestgehend original, sie ist auch noch in Betrieb. Die Kirche ist in Privatbesitz, eine Besichtigung Sonntag nach 18:00 verständlicherweise nicht möglich. Sie ist aber keine Stabkirche, sondern eine Kreuzkirche.

Wintersport – Ole Einar Bjørndalen
Bei unserem herumfahren im Norwegischen Hinterland sind wir zufällig durch das 300 Seelen Dorf Simonstranda gekommen. Dieses Dorf ist extrem stolz auf Ihren ex Einwohner Ole Einar Bjørndalen – na?? – richtig der überragende Biathlet. Deshalb hat man ihm eine Statue gewidmet. Im Wikipedia ist der Geburtsort mit Drammen angegeben – das ist die übergeordnete Gemeinde. Wir wissen es jetzt aber besser.

Bei all dem Umherfahren war keine Zeit zum kochen. Es gab aber zum Glück einieg Restaurants in der Nähe was in Nor wie auch Schweden nicht selbstverständlich ist. Oft gibt es nur Burger und Pizza an der lokalen Tankstelle, Grillwurst nicht zu vergessen. Bei großem Glück bietet noch ein Asiate Essen an. Wir hatten großes Glück – war lecker:

